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Preise & Wettbewerbe

Verleihung des Zejler-Preises für sorbische Sprache am 19. Oktober 2022 in Lohsa  © Matthias Bulang

Ein weiteres Element, um zeitgenössische Kunst und Kultur zu fördern, ist die Verleihung von Preisen durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft. Kultur und Tourismus. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen und hoffnungsvolle Talente, zum Beispiel in den Bereichen Film oder Literatur.

Seit 2007 verleiht das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus alle zwei Jahre den Sächsischen Museumspreis und zeichnet mit ihm die herausragende Arbeit der nichtstaatlichen Museen bei der Sammlung, Pflege, Bewahrung und Vermittlung des musealen kultur- und naturgeschichtlichen Erbes des Freistaates Sachsen aus. Der Museumspreis wird für beispielhafte Leistungen in der Museumsarbeit und der Profilierung der Sächsischen Museumslandschaft verliehen. Mit dem Museumspreis wird zugleich der unverzichtbare Beitrag, den die Museen zum kulturellen Leben in den Regionen leisten, gewürdigt. Der Sächsische Museumspreis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Es werden ein Hauptpreis, in Höhe von 20.000 Euro, und zwei Spezialpreise, in Höhe von jeweils 5.000 Euro, vergeben. Um den Preis können sich nichtstaatliche Museen im Freistaat Sachsen als Einzelinstitutionen oder als Zusammenschluss bewerben.

Der Hauptpreis ging im Jahr 2023 an das LOHGERBER MUSEUM & GALERIE, dass sich bei seiner Neukonzeption intensiv mit dem lokalen Umfeld und der Besonderheit des Standorts auseinandersetzt sowie touristische Aspekte einbezieht. Diese herausragende Leistung wurde besonders gewürdigt.

Die Spezialpreise erhielten das Städtischen Museen Zittau für seine Sonderausstellung »1000 und Deine Sicht. Vom Ausbruch zum Aufbruch aus der Pandemie« sowie die Kunstsammlungen Zwickau für das langjährige, in enger Kooperation mit verschiedenen Fachinstituten durchgeführte Restaurierungsprojekt zur Entölung und langfristigen Bewahrung von polychromen Bildwerken der christlichen Kunst des Spätmittelalters.

Museumspreisträger der vergangenen Jahre

2021

  • Hauptpreis – Naturkundemuseum Leipzig
  • Spezialpreis in Anerkennung langjähriger ehrenamtlicher Arbeit und der Wirkung des Museums vor Ort – Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau/Sachsen
  • Spezialpreis in Anerkennung der Vermittlungsansätze für zeitgenössische Kunst – Neue Sächsische Galerie, Chemnitz

2019

  • Hauptpreis – Museum Naturalienkabinett Waldenburg
  • Spezialpreis für die hervorragende Restaurierung, Erforschung und Ausstellung der Zittauer Epitaphiensammlung – Städtische Museen Zittau
  • Spezialpreis für eine moderne, praxisorientierte und bürgernahe Vermittlung des traditions-reichen technischen Erbes – Deutsches Damast- und Frottiermuseum Großschönau

2017

  • Hauptpreis – ZCOM Zuse-Computer-Museum Hoyerswerda
  • Spezialpreis für den Beitrag des Museums für die Zukunft unserer Gesellschaft – Verkehrs-museum Dresden
  • Spezialpreis für besondere Leistungen des Museums für die Gesellschaft vor Ort – Kultur-historisches Museum Görlitz

2015

  • Hauptpreis – Deutsches Hygiene-Museum Dresden
  • Spezialpreis für sammlungsbezogene Forschung – Museum der bildenden Künste Leipzig
  • Spezialpreis zur Inklusion und zum Abbau von Barrieren – Bach-Museum Leipzig

2013

  • Hauptpreis   – GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig
  • Spezialpreis – Kunstsammlungen Chemnitz
  • Spezialpreis – Kleinbauernmuseum Reitzendorf, Dresden (OT Reitzendorf)

2011

  • Hauptpreis   – Museum Bautzen
  • Spezialpreis – Museum Schloss Klippenstein, Radeberg
  • Spezialpreis – Adam-Ries-Museum, Annaberg-Buchholz

2009

  • Hauptpreis   – Museum für Naturkunde Chemnitz
  • Spezialpreis – Stadtmuseum Riesa
  • Spezialpreis – Karl-May-Museum Radebeul

2007

  • Hauptpreis  – Museum der Westlausitz Kamenz
  • Förderpreis – Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen
  • Förderpreis – Gellert Museum Hainichen

Ohne bürgerschaftliches Engagement wäre die Vielfalt der sächsischen Kulturlandschaft kaum denkbar. Die Mehrzahl der Museen wäre in der Vergangenheit nicht gegründet worden, wäre heute nicht zu unterhalten und in der künftigen Existenz nicht gesichert ohne ehrenamtliche Tätigkeit. Zugleich ermöglicht das Ehrenamt, sich aktiv und selbstbestimmt in das gesellschaftliche Leben einzubringen. Die verdienstvolle Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer wird mit der Auszeichnung für das »Ehrenamt in der Kultur« gewürdigt.

Bis zum Jahr 2020 wurde die Auszeichnung ausschließlich für den Bereich der Museen im Freistaat Sachsen verliehen, erstmals im Jahr 2004. Die Auszeichnung wird im zweijährigen Wechsel mit dem Sächsischen Museumspreis vergeben. Seit diesem Jahr ist die Auszeichnung für weitere Kultursparten geöffnet worden und wird neben dem Bereich des Museumswesens auch im Bereich der Gedenkstätten, der archäologischen Denkmalpflege, der Bildenden Kunst, der Darstellenden Kunst, der Musik, der Literatur, des Films und der Soziokultur verliehen. Bei den Auszeichnungen findet auch die sorbische Kultur Berücksichtigung.

In Andenken an Gotthold Ephraim Lessing verleiht das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus den Lessing-Preis des Freistaates Sachsen. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis, der alle zwei Jahre im Rahmen der Kamenzer Lessingtage verliehen wird, würdigt herausragende Leistungen im Geiste Lessings, vornehmlich auf dem Gebiet der Literatur, der Literaturkritik und des Theaters. Vielversprechende Begabungen in diesen Bereichen werden durch die Vergabe von bis zu drei Förderpreisen öffentlich anerkannt. Das Kuratorium teilt die Förderpreise, insgesamt mit 15.000 Euro dotiert, auf die Preisträger nach seinem Willen auf. Im Jahr 2023 geht der Lessing-Preis des Freistaates Sachsen an den Lyriker und Grafiker Andreas Reimann. Die Förderpreise erhielten die Musikerin und Singer/Songwriterin Sarah Lesch sowie die Autorin Heike Geißler.

Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger:

  • 2021: Wilfried Schulz | Förderpreise: Annamateur, Jackie Thomae und Jasna Zajček
  • 2019: Marcel Beyer | Förderpreise: Anja Kampmann und Bettina Wilpert
  • 2017: Kurt Drawert | Förderpreise: Thomas Freyer und Anna Kaleri
  • 2015: Carolin Emcke | Förderpreise: Julius Fischer und Wolfram Höll
  • 2013: Volker Lösch | Förderpreise: Franziska Gerstenberg und Judith Schalansky
  • 2011: Monika Maron | Förderpreise: Renatus Deckert und Andreas Heidtmann
  • 2009: Kito Lorenc | Förderpreise: Ulrike Almut Sandig und Dirk Laucke
  • 2007: Ruth Klüger | Förderpreise: Volker Sielaff und Clemens Meyer
  • 2005: Armin Petras | Förderpreise: Martina Hefter und Jörg Bernig
  • 2003: Hans Joachim Schädlich | Förderpreise: Anke Stelling zusammen mit Robby Dannenberg und Christian Lehnert
  • 2001: Adolf Dresen | Förderpreise: Barbara Köhler und Oliver Bukowski
  • 1999: Eduard Goldstücker | Förderpreise: Marion Titze und Marcel Beyer
  • 1997: Wolfgang Hilbig | Förderpreise: Kerstin Hensel und Ulrich Zieger
  • 1995: Rolf Hoppe | Förderpreis: Angela Krauß
  • 1993: Hans Sahl | Förderpreis: Lutz Graf

Seit 2012 vergibt der Sächsische Literaturrat mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus Literaturpreis einen für Nachwuchsautoren im Freistaat Sachsen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Ausgezeichnet wird damit das Werk (Lyrik, Prosa, Drama, Hörspiel oder Filmmanuskript) eines jüngeren Autors, der persönlich mit Sachsen eng verbunden ist. Der Preisträger wird von einer Jury aus namhaften Persönlichkeiten aus der Literaturszene bestimmt. Mit dem Sächsischen Literaturpreis 2022 wurde der Schriftsteller Lukas Rietzschel geehrt.

Der »Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung« wird jedes Jahr auf der Leipziger Buchmesse vergeben, er zählt zu den wichtigsten Literaturpreisen Deutschlands und ist mit 20.000 Euro dotiert. Eine internationale Jury bestimmt die Preisträger. Mit diesem Preis werden Persönlichkeiten geehrt, deren geistiges und literarisches Werk sich besonders durch gegenseitiges Verständnis über die Grenzen von Europa hinaus auszeichnet und zeitgeschichtliche Zusammenhänge beachtet. Das Kuratorium bilden die Stadt Leipzig, der Freistaat Sachsen, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V. und die Leipziger Messe GmbH. Die Bundeszentrale für politische Bildung ist Kooperationspartner.

Gemeinsam mit der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e.V. (VSW) und der Johann-Andreas-Schubert-Stiftung lobt das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus seit 2013 den Sächsischen Industriekulturpreis aus. Der Preis würdigt die für sächsische Industriekultur tätigen Akteure und soll Ansporn sein, den industriekulturellen Reichtum Sachsens zu erhalten, zu pflegen und zu vermitteln. Ausgezeichnet werden sollen beispielhafte, von der Wirtschaft ausgehende Initiativen, die einen nachhaltigen Effekt für Menschen und Region erzielen. Der Sächsische Industriekulturpreis ist mit 10.000 Euro dotiert, 2017 wurde er an die Trumpf Sachsen GmbH verliehen.

Im Jahr 2013 wurde erstmals der Sächsische Bibliothekspreis verliehen. Seitdem prämiert der Preis jährlich herausragende und nutzerorientierte Bibliotheksarbeit sowie erfolgreiche Konzepte zur Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels. Der Preis wird gemeinsam vom Sächsischen Staatsministeriium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und dem Landesverband Sachsen im Deutschen Bibliotheksverband (kurz: Sächsischer Bibliotheksverband) vergeben und ist seit dem Jahr 2017 mit 10.000 Euro dotiert. Im Jahr 2023 wurde der Sächsische Bibliothekspreis zum elften Mal verliehen, er ging an die Stadtbibliothek »G. E. Lessing« in Kamenz.

Im Rahmen des Filmfestes Dresden mit Animations- und Kurzfilmbeiträgen aus aller Welt wird der Sächsische Filmförderpreis für talentierte Nachwuchsfilmemacher verliehen. Der mit 20.000 Euro am höchsten dotierte Preis des Filmfestes wird gestiftet vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und zeichnet unter den Teilnehmern des nationalen Wettbewerbs einen Film von besonderem künstlerischen Rang aus. Mit dem Geld stellt der Preisträger einen neuen Animations- und Kurzfilm her.

Jährlich vergibt das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus im Rahmen des Internationalen Filmfestivals für Kinder und junges Publikum »Schlingel« den mit 12.500 Euro dotierten Europäischen Kinderfilmpreis. Mit diesem Preis wird ein, von einer international besetzten Kinderjury ausgewählter, anspruchsvoller, pädagogisch und kulturell wertvoller Kinderfilm prämiert.

Beim 14. Neiße Filmfestival im Jahr 2017 wurde erstmals ein mit 5.000 Euro dotierter Preis für die beste Regisseurin oder den besten Regisseur in der Kategorie Spielfilm verliehen. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus fördert das Filmfestival seit Jahren kontinuierlich institutionell und stiftet das Preisgeld des Hauptwettbewerbs »Neiße-Fisch: Bester Spielfilm« in Höhe von 10.000 Euro. Mit dem Preisgeld soll ein Beitrag geleistet werden, um Raum und Freiheit für weitere künstlerische Projekte zu ermöglichen. Mit dem gestifteten Preis wird auch die Qualität des Neiße Filmfestivals selbst gewürdigt.

Mit dem Zejler-Preis der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus sollen herausragende Verdienste um den Erwerb, den Gebrauch und die Vermittlung der sorbischen Sprache, insbesondere des Obersorbischen, gewürdigt werden. Der Preis trägt den Namen des Dichters, Publizisten und Theologen Handrij Zejler (1804-1872), der als Begründer der modernen sorbischen Literatur gilt und mit seinem Werk bis heute einen positiven Einfluss auf die sorbische Sprache ausübt. Der Zejler-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird nicht öffentlich ausgeschrieben. Eine Bewerbung ist nicht möglich. Die Vorschläge von geeigneten Personen oder Personengruppen erfolgen durch die Mitglieder einer Jury. Das Vorschlagsrecht steht nur den Mitgliedern der Jury zu.

Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger:

  • 2024: Jěwa-Marja Čornakec/Eva-Maria Zschornack
  • 2022: Wito Bejmak/Wito Böhmak
  • 2020 Christina Meschgang
  • 2018 Juliana Kaulfürst und Dieter Reddo
  • 2016 Dr. Irene Šěrak
  • 2014 Gerat Wornar

Erstmals wurde im Jahr 2015 der mit 10.000 Euro dotierte »Ursula-Cain-Preis. Der Sächsische Tanzpreis« verliehen. Der auf Anregung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus entwickelte Preis zeichnet sächsische Künstler aus, die Grenzen überschreiten, klassisch und modern verbinden, alt und jung begeistern und das Tanzland Sachsen prägen. Er wird ausgerichtet vom LOFFT – DAS THEATER, wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Sächsischen Tanzpreise 2019 gingen an Sebastian Weber Dance Company und Wagner Moreira.

Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus hat in Kooperation mit dem Landesverband Soziokultur Sachsen e.V. und der Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung den Sächsischen Förderpreis für Kunst und Demografie »KunstZeitAlter« erstmals 2016 ausgeschrieben. Der Preis widmet sich einem Teilaspekt des demografischen Wandels – dem Alter(n). Der alle zwei Jahre vergebene Preis fördert die Umsetzung von Konzepten, die sich künstlerisch mit den Auswirkungen des zunehmenden Alterns in der Gesellschaft auseinandersetzen und dabei auf eine aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger setzen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus vergibt den Preis für Kulturelle Bildung „Kultur.LEBT.Demokratie“ in Kooperation mit dem Landesverband Soziokultur Sachsen e.V. alle zwei Jahre. Prämiert werden mit diesem Preis beispielhafte Projekte oder das dauerhafte Engagement eines Trägers der kulturellen Bildung im Rahmen der Demokratieförderung. Im Mittelpunkt stehen analoge und digitale Formate, die über Methoden der Kulturellen Bildung zur demokratischen Teilhabe befähigen und dazu beitragen, demokratische Prozesse erfahr- und erlebbar zu machen. Persönliche Befähigungen, wie Artikulationskraft oder Selbstwirksamkeit stehen ebenso im Fokus, wie künstlerische Projekte, die sich mit den Themen eines demokratischen Gemeinwesens auseinandersetzen. Dabei sollen Bürgerinnen und Bürger stets einbezogen werden.

Besondere Verlagsleistungen im Freistaat werden mit dem Sächsischen Verlagspreis ausgezeichnet. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr loben in Kooperation mit dem Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. den Verlagspreis als Ehrung für besondere verlegerische Leistungen aus. Der Verlagspreis ist mit 10.000 Euro dotiert.

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